Tag 1 - 19.10.2018
Cusco - Mollepata - Challacancha - Soraypampa

Morgens um 6:10 Uhr war Treffpkt. an den Stufen der Basilika auf der Plaza de Armas.
Noch fühlte ich mich etwas schwach, aber besser als gestern, und ich hoffte mit jedem Tag der Wanderung würde das noch besser werden.
Meinen Koffer mit allem, was für diese Wanderung die nächsten 5 Tage nicht notwendig war, ließ ich im Hostal, ebenso einiges Geld in Euro im Safe. Der junge Mann, der die Schicht hatte, hatte mir ein Frühstückspaket gemacht, denn für mehr als eine Tasse Coca Tee war keine Zeit.
Mir fällt es ja manchmal schwer früh aufzustehen, und trotzdem schaffte ich die finalen Packaufgaben, duschen, kurz Tee trinken und die Sachen aufgeben (und Wäscheservice - super!) und runterlaufen ... pünktlich! Ich war sooo stolz.
Alle anderen saßen natürlich schon im Wagen... aber ich war pünktlich.
Juan begrüßte mich herzlich und stellte mich kurz den anderen Tourhelfern vor: Der zweite Guide mit leichten Deutschkenntnissen: Juan. Der dritte Guide (Englisch): Juan. Ich glaube auch der Koch und die Helfer nannten sich so. Ich übertreibe nur wenig wenn nicht mindestens 80% der Truppe 'Juan' hieß!
Den einen Juan tauften wir gleich in Giovanni um, denn er hatte irgendwie italienische Vorfahren. Für die anderen Juans fanden wir erstmal keine Lösung...
Und so ging es denn los in einem angenehm fahrenden Mercedes Bus. Durch die Altstadt den Hang hoch, immer höher, wo nur noch Wohngegend war, aus der täglich die Paisanos in die Stadt runterfahren um zu arbeiten. Es war noch früh und das Treiben begann erst, viele Busse machten sich auf den Weg.
Wir verließen dann Cusco immer weiter nach unten, bevor es nach ca. 1,5h wieder die Berge hinauf ging. Beeindruckend die Canyons, die wir passierten, und grün die Gegend ab einer gewissen "Tiefe" (wir kamen ja von oben runtergefahren), nämlich der Hohe Urwald - besser Bergnebelwald.
Hoch ging es dann wieder nach Mollepata, wo wir kurz hielten, um einen kleinen Snack zu uns zu nehmen (immer dabei: Coca Tee). Schließlich durch kleinere unbefestigte Wege erreichten wir unser Ziel Challacancha. Da gab es nur eine kleine Wellblechhütte, aber hier standen die Mulis und hier traf man sich zum Aufbruch der Wanderung bei 3550 m.
(Bildergalerie klicken, um Bildunterschriften zu sehen. Durch klicken auf den einzelnen Bildern kann man den Text dann ein- und ausblenden.)
Erste Wanderung
Jetzt endlich konnte es losgehen. Wetter war schön, nur wenige Wolken, und die Landschaft war atemberaubend. Auf geht's! Vamos!
Das erste Lager - Soraypampa 3850 m
Jetzt wird erst mal gegessen und ein wenig ausgeruht. Die Wanderung war nicht so schwierig, aber ich fühle mich noch. icht wirklich stark, daher überlege ich zu diesem Zeitüunkt, den Kurztrip zum See auszulassen.
Natürlich tat ich das nicht, nicht zuletzt weil wir nun Bekanntschaft machten mit dem Essen von Juan dem Koch!
Man muss sich vorstellen, er hat nur einen uralten Gaskocher, ein bisschen Kochgeräte wie Messer und Sieb, Zutaten, die mit den Mulis transportiert wurden, und zwei absolut aufs Wort hörende Hilfsköche. Und da zaubert dieser Mann ein 3-4 Gängemenü nach dem anderen hin, auf 4000 m Höhe. Mitwandern tut er auch, er sitzt nicht auf dem Muli. Und ist 5 Mal schneller als wir, womöglich auch weil er auf 4000m Höhe wohnt. Ein letztes Wort zu Juan dem Koch: Es gibt eine Verbindung von ihm zu dem Sternekoch Gaston Acuria, der einen weltweiten Ruf genießt. Ob er bei ihm gelernt hat, oder nur verschwägert oder verwandt - sein Essen bleibt uns laaaange im Gedächtnis und bekräftigt den Spruch:
Perú ist die Küche Südamerikas.
Wanderung zur Laguna Humantay - 4200 m

Es regnete während des Essens, und zwar in Strömen. Die Wanderung zum See war schon so gut wie geplatzt, als es doch aufhörte und die Sonne zum Vorschein kam. Gebirgswetter! Sind schließlich auf fast 4000 Metern hier.
Also los geht's, vamos!!
Und so ging der erste Wandertag zu Ende. Viele Eindrücke aus den unterschiedlichsten Höhen, neue Leute, gutes Essen, und:
- 12 km Wanderung
- 650 Hm hoch
- 350 Hm wieder runter
- viel Sonne, viel Regen
Ich bin völlig alle - aber ich habe die Nacht vor mir. Der zweite Tag kann kommen.
2. Tag - 20.10.2018
Soraypampa - Salkantay Pass - Chaullay

Die Nacht war etwas schwierig, musste öfter raus zur Toilette. Aber diese war nicht mehr funktionsfähig weil das Wasser ausgefallen war. Hast also Tür für Tür aufgemacht bis der Anblick erträglich war, aber irgendwann hab ich einfach nur Pachamama beehrt.
Der Himmel war voller Wolken, Nebel zog sich hoch das Tal hinauf. Frisch war es und friedlich.
Es gab unser erstes gemeinsames Frühstück und es war toll! Peruanisches Brot, und so viel Tee man wollte, dazu Haferschleim im Glas und vieles mehr. Wir wurden richtig satt!
Ich war natürlich der Letzte beim Aufbruch, musste dann alleine einen Gewaltmarsch hinlegen, um die anderen einzuholen. Glücklicherweise warteten sie weiter oben auf mich, das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein - vielen Dank liebe Truppe dafür!
Weiter oben hatte Giovanni, der das Muli führte, 2 Mal Schwierigkeiten es über die Furt zu bringen. Das erste Mal griff Juan ein. Beim zweiten Mal war es zunächst ein Drama, und Juan machte keine Anstalten, ihm zu helfen, denn er sollte seine Erfahrungen sammeln. Giovanni hatte nur einmal in seinem Leben als Kind auf einem Pferd gesessen und das war dann mit ihm durchgegangen.
Aber er schaffte es schließlich und wir waren alle stolz auf ihn.
Der Abstieg!
Ja, und dann ging es wieder runter. Kein Spaziergang, denn es warteten 1800 Höhenmeter auf unsere geschundenen Gräten!
An diesem Tag werden wir 800 Hm hinauf und 1800 Hm hinabgestiegen sein, über eine Entfernung von 22 km! Dauer ca. 10 h.
Das war ein sehr anstrengender Tag. Mein Knie ist dick, meine Hüfte macht Probleme und meine Füße schmerzen. Aber man ist glücklich. Auch heute schlafe ich wie ein Stein.
3. Tag - 21.10.2018
Chaullay - La Playa - Hidroeléctrica - Aguas Calientes

Am dritten Tag hatten wir für den Morgen die Alternative, entweder bis Playa Blanca zu laufen oder etwas später aufzustehen und mit dem Minibus gefahren zu werden. Die Wandertour sollte aber nicht durch den schmalen Weg auf der linken Seite des Tals, sondern über die normale (unbefestigte) Straße, denn der Pfad war mehrfach durch Schlamm- und Gerölllavinen teilw. unpassierbar gemacht worden und die Gefahr von neuen Lavinen sei zu groß.
Wie dem auch sei, ich war einfach zu kaputt, das Knie war dick und die Hüfte schmerzte. Außerdem gab es ja noch den zweiten Teil nachmittags, die Wanderung an den Gleisen entlang ca. 11 km von Hydroelectrica nach Aguas Calientes, dem Ausgangspunkt für Machu Picchu am morgigen Tag (und für mich auch am Tag danach, dann alleine).
Unsere 1.Fahrt führte also am Canyon entlang und an unseren Wanderkollegen vorbei zu einem Dorf Playa Blanca, wo wir eine Demonstration bekommen sollten, wie man Kaffee macht. (hab auf die Schriftart in dieser App keinen Einfluß. ..)
Fahrt nach Playa Blanca
Playa Blanca - Kaffee und Mittagessen im Dschungel
Während uns gezeigt wird, wie der Kaffee angebaut und verarbeitet wird, machen die Köche wieder was her für das Mittagessen. - und danach geht es mit dem Wagen zur alten Planta Hydroelectrica, von wo aus der Zug, und auch unsere Wanderung nach Aguas Calientes startet.
Hydroelectrica nach Aguas Calientes
Nun geht es am Urubamba Fluß entlang den Gleisen nach Aguas Calientes. Das sind nur ca. 11 km, doch sind wir allesamt vom Bergwandern gezeichnet. Immer wieder kommt ein Zug entlang, jedoch ist er schon von Weitem zu hören.
So! Das war also der Trek über den Salkantay Pass bis nach Aguas Calientes! Morgen geht es weiter mit dem Blog "Machu Picchu".
Martina (Montag, 29 Oktober 2018 13:12)
Halte durch Heinz! Wir wollen noch mehr von den tollen Berichten :-))).
smoh broddah (Samstag, 27 Oktober 2018 21:08)
Tolle Tour mit einem wahnsinnig schönen Berg.
Wie immer schöne Fotos. Das mit der Tür und Federvieh hat etwas.
Wir freuen uns auf weitere Abenteuer.
Lisa (Freitag, 26 Oktober 2018 13:33)
Super, da müssen schon die Juans kommen, damit du mal ausreichend , wenn dann richtig �, auf dem Bild bist! Weiter so...
Heinz (Freitag, 26 Oktober 2018 13:26)
Danke Leute,
vielen Dank für eure Kommentare!
Hänge hintendran aber werde öangsam effizienter.
Olli mein Kopf ist noch dran, gut verheilt :)
Fahre gerade Richtung Titicaca...
Jeannine (Freitag, 26 Oktober 2018 09:58)
Ich kann mich da nur anschließen. Es macht richtig Spaß daran teilzuhaben .. Dankeschön
Olli (Freitag, 26 Oktober 2018 04:46)
Super Bericht es macht Spaß sich an deinen Bildern zu erfreuen.
Danke
Niklas (Donnerstag, 25 Oktober 2018 21:26)
Toll!